Du hast gerade erst ein Baby bekommen und stillst noch? Dann möchtest du vermutlich nicht gleich wieder schwanger werden. Doch welche Verhütungsmethode ist jetzt für dich geeignet? Schließlich sollte dein Verhütungsmittel nicht die Muttermilch und somit dein neugeborenes Baby belasten. Als stillende Mutter hast du die Wahl zwischen verschiedenen Verhütungsmethoden. Doch welche ist die Beste während der Stillzeit?
Fruchtbarkeit nach der Geburt eines Kindes
Ob du dein Baby stillst oder nicht, hat großen Einfluss auf deine Empfängnisbereitschaft. Die fruchtbaren Tage im Zyklus treten am schnellsten wieder auf, wenn du nicht stillst. Normalerweise dauert es 6-8 Wochen, bis du nach der Geburt wieder empfängnisbereit bist. Bei stillenden Frauen kehren die fruchtbaren Tage erst wesentlich später zurück. Während des Stillens wird in der Hypophyse ein Hormon namens Prolaktin gebildet, das den Eisprung hemmt.
Stillen muss die Haupternährung deines Babys sein, du fütterst nicht zu und hattest auch noch keine Monatsblutung; dann besteht ein hoher, aber dennoch nicht ganz sicherer Empfängnisschutz. Immerhin kann schon vor der ersten Regelblutung ein Eisprung und damit auch eine Befruchtung stattfinden. Möchtest du also sicher sein, nicht erneut schwanger zu werden, ist ein geeignetes Verhütungsmittel nötig.
Östrogenhaltige Verhütungsmittel
Während der Stillzeit solltest du kein östrogenhaltiges Verhütungsmittel verwenden. Möglich sind mechanische Verhütungsmittel und solche, die Gestagene enthalten. Im Folgenden haben wir eine Liste der empfohlenen Verhütungsmittel während der Stillzeit zusammengestellt.
Kondome
Das Kondom verhindert, dass Spermien mit der Scheide und der Gebärmutter der Frau in Kontakt kommen. Es zählt zu den Barrieremethoden der Empfängnisverhütung und hat keinen Einfluss auf die Muttermilch. Ein weiterer Vorteil von Kondomen ist der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Die Minipille
Obwohl die Anti-Baby-Pille in der Stillzeit nicht geeignet ist, gibt es eine Pille für die Stillzeit. Die Minipille enthält kein Östrogen, sondern das Hormon Gestagen. Eine geringe Menge dieses Hormons hemmt den Eisprung und verdickt den Schleim im Gebärmutterhals, wodurch Spermien das Eindringen in die Gebärmutter erschwert wird. Die Minipille kann ab der 6. Woche nach der Geburt eingenommen werden. Damit sie wirkt, muss sie allerdings regelmäßig und zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden.
Hormonspritze
Bei der Hormonspritze verhindert die Injektion von Gestagen den Eisprung, verdickt den Zervixschleim und hemmt das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. Die Hormonspritze (oder auch Dreimonatsspritze) wird alle drei Monate intramuskulär verabreicht. Der Nachteil dieser Verhütungsmethode ist, dass sie nicht von heute auf morgen abgesetzt werden kann. Wenn Nebenwirkungen auftreten, musst du warten, bis die Dosis abgebaut ist. Die Hormonspritze kann ab der 6. Woche nach der Geburt angewendet werden. Die Verhütungsmethode eignet sich auch in der Stillzeit.
Spirale
Die Hormonspirale ist ein Gestagen abgebendes Intrauterinpessar (IUP). Sie wird in die Gebärmutter eingesetzt. Die Hormonspirale kann 6 Wochen nach der Entbindung (bei Kaiserschnitt nach 12 Wochen) eingesetzt und bis zu 5 Jahre genutzt werden. Wenn du früher schwanger werden möchtest, kannst du die Spirale entfernen lassen. Die Hormonspirale verhindert die Schwangerschaft sofort nach dem Einsetzen, wenn sie am ersten bis siebten Zyklustag eingelegt wird. Wird sie zu einem späteren Zeitpunkt eingelegt, muss für sieben Tage zusätzlich verhütet werden. Der Nachteil der Hormonspirale sind die relativ hohen Kosten.
Spirale ohne Hormone
Die Gebärmutterspirale erschwert das Eindringen von Spermien in die Eileiter und verdickt den Zervixschleim. Sie ist die richtige Methode für dich, wenn du eine langfristige Verhütung bevorzugst und keine Hormone verträgst. Kupferspiralen können beispielsweise je nach Modell zwischen drei und zehn Jahre in der Gebärmutter verbleiben.
Welche Verhütungsmittel du während der Stillzeit nicht verwenden solltest
Während du stillst, solltest du keine östrogenhaltigen hormonellen Verhütungsmethoden nutzen. Die klassische Pille, der Vaginalring oder Hautpflaster sind in dieser Zeit tabu, da das darin enthaltene Östrogen die Milchbildung hemmt und vom Baby über die Muttermilch aufgenommen werden kann. Aber wie du gesehen hast, gibt es viele sichere Alternativen.
Ein Beratungsgespräch mit deinem Frauenarzt / deiner Frauenärztin kann dir helfen, die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden abzuwägen.