Übelkeit in der Schwangerschaft
Dir wird schon beim Anblick deines Latte Macchiato schlecht? Der Geruch deiner Bodylotion erzeugt plötzlich heftigen Brechreiz, und dein geliebtes Sushi geht so gar nicht mehr an dich ran? Dann gehörst du zu den 70 bis 80 Prozent aller schwangeren Frauen, die mit – meist morgendlich auftretender - Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen haben. Eigentlich ist morgendliche Übelkeit ja ein positives Zeichen, dass dein Körper die notwendigen Schwangerschaftshormone ausschüttet. Trotzdem kann es die Lebensqualität stark einschränken – vor allem, wenn die Beschwerden nicht nur morgens, sondern auch während des Tages auftreten, was gar nicht so selten vorkommt.
Die Gründe für eine Schwangerschaftsübelkeit liegen größtenteils im Dunkeln, allerdings gibt es Theorien, welche Faktoren als Auslöser in Frage kommen, darunter:
Hormonelle Umstellung (höhere hCG-, Östrogen- und Progesteron-Spiegel)
Verminderte Muskelspannung am Mageneingang
Vitamin-B6- und Zink-Mangel
Gesteigerte Geruchs- und Geschmacksempfindlichkeit (Hypersomie)
Starke Blutzuckerschwankungen während der Mahlzeiten mit hohen und niedrigen Spitzenwerten
Niedriger Blutzuckerspiegel am Morgen
Infektion mit Helicobacter pylori
Genetische Vorbelastung
Stress
Schwangerschaftsübelkeit tritt meist zwischen der 5. und 14. Schwangerschaftswoche auf und gilt als sicheres Zeichen für eine Empfängnis. Allerdings gibt es auch Frauen, die während der gesamten neun Monate mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen haben. Bei starker oder lang anhaltender Übelkeit oder wiederholtem Erbrechen solltest du deinen Arzt oder deine Ärztin konsultieren, um dich eingehend beraten zu lassen.
Was ist morgendliche Übelkeit?
Übelkeit ist definiert als Befindlichkeitsstörung und kündigt häufig Erbrechen an. Das Gefühl des Unwohlseins ist nicht selten vergesellschaftet mit Verdauungsstörungen oder einer Magenverstimmung, die einfach nicht weggehen will.
Wann solltest du ärztlichen Rat einholen?
Da morgendliche Übelkeit nichts Ungewöhnliches in der Schwangerschaft ist, musst du dir bei einer leichten Form zunächst keine Sorgen machen. Starke Übelkeit und Erbrechen solltest du am besten mit deinem Arzt besprechen. Extreme Übelkeit und Erbrechen wird im Fachjargon auch als Hyperemesis gravidarum bezeichnet.
Im Unterschied zur „normalen“ Schwangerschaftsübelkeit ist die betroffene Frau dann nicht in der Lage, jedwede Nahrung und Flüssigkeit bei sich zu halten; dadurch kann es zu einem stärkeren Gewichtsverlust kommen, der sowohl der Mutter als auch dem Kind schaden kann. Weitere mögliche Folgen der Hyperemesis sind Austrocknung, Störungen des Elektrolythaushalts und Entgleisungen des Säure-Basen-Gleichgewichts, die für die Schwangere und das ungeborene Kind ein gesundheitliches Risiko darstellen.
Was tun gegen morgendliche Übelkeit und Erbrechen?
Es gibt eine Fülle von Maßnahmen, die du gegen morgendliche Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen ergreifen kannst – vor allem, wenn es sich eher um eine leichte Form handelt.
Was du selbst machen kannst, um deine morgendliche Übelkeit in den Griff zu bekommen:
Starte in den Tag, indem du noch vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit zu dir nimmst; das können zum Beispiel trockene Kekse, Zwieback oder Weißbrot sein
Nimm lieber häufiger einen kleinen Snack zu dir anstatt zu warten, bis der große Hunger kommt und der Blutzuckerspiegel in den Keller rauscht
Iss kohlenhydratreich und fettarm, am besten alle zwei bis drei Stunden
Lege dich nach den Mahlzeiten nicht hin - dies verhindert, dass der Speisebrei die Speiseröhre hochwandert (Reflux), was zu Schmerzen und Übelkeit führen kann
Verzichte auf scharfe und stark gewürzte Speisen
Gehe möglichst viel an der frischen Luft spazieren
Vermeide konsequent alle Gerüche, von denen du weißt, dass sie Übelkeit auslösen
Wasser, verdünnte Fruchtsäfte und Kräutertees sind ideale Durstlöscher und sorgen für einen ausgewogenen Flüssigkeitshaushalt
Vermeide Stress und lege regelmäßig Pausen ein, damit sich dein Körper regenerieren kann
Trage lockere Kleidung, die dich am Bauch nicht einengt
Betreibe Sport, der deinem Zustand angepasst ist
Besprich auch mit deinem Arzt, welche Maßnahmen für dich geeignet sind.