Viele Frauen berichten über Vergesslichkeit in der Schwangerschaft. Wenn auch du öfter nach dem Autoschlüssel suchst oder wichtige Termine vergisst, liegt das womöglich an der sogenannten „Schwangerschaftsdemenz“. Hier sind die Fakten über diese Gedächtnisdefizite:
Wissenschaftler sind sich uneinig
Ob es das Phänomen Schwangerschaftsdemenz nun gibt oder nicht, ist aktuell nicht wissenschaftlich belegt. Laut einer australischen Studie besteht zwischen schwangeren Frauen und Müttern, die kürzlich entbunden haben, kein Unterschied hinsichtlich der kognitiven Fähigkeiten im Vergleich zu nicht schwangeren Frauen. Andere Forschungsarbeiten kamen zu dem Schluss, dass schwangere Frauen deutlich schlechter abschnitten als nicht schwangere Frauen, wenn es darum ging, sich an zu erledigende Aufgaben zu erinnern.
Lass dich nicht verwirren
Viele Experten gehen davon aus, dass die Gedächtnislücken in der Schwangerschaft eher auf eine Verlagerung des Fokus zurückzuführen sind als auf Veränderungen des Gehirns. Mit anderen Worten: Dein Baby ist im Augenblick für dich von größerem Interesse als die Frage, wo dein Auto geparkt ist. Upps. So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Zugegebenermaßen bist du vielleicht im Moment ein bisschen schusselig, aber dafür hat sich dein Denkvermögen in anderen Bereichen verbessert. Eine Studie fand zum Beispiel heraus, dass schwangere Frauen besser bedrohliche Reize wahrnehmen konnten als nicht schwangere Frauen.
Schlafmangel wirkt sich negativ aus
Schlafentzug kann sich stark auf das kognitive Leistungsvermögen auswirken. Wenn du Mühe hast, regelmäßig acht Stunden Schlaf zu bekommen, was bei den meisten schwangeren Frauen der Fall ist, ist es also verständlich, dass du im Moment ein bisschen vergesslich bist.
Gib deinem Gedächtnis eine kleine Stütze
Am besten du akzeptierst schnell, dass du möglicherweise für eine Weile ein bisschen vergesslich wirst, und gleichst dies aus, indem du Listen schreibst, Notizzettel hinterlässt und dir Erinnerungen in deinem Telefon speicherst. Stelle dir beim Kochen einen Wecker und verschiebe Besorgungen, die dir gerade einfallen, nicht auf später. Studien zeigen, dass schon kurze Verzögerungen die Chance, sich an die Erledigung von Aufgaben zu erinnern, deutlich reduzieren.
Das Muttersein macht dich klüger
Und schließlich – keine Sorge! Deine Gedächtnisleistung wird sich bald wieder normalisieren. Studien belegen, dass die graue Substanz in bestimmten Hirnarealen nach der Geburt eines Kindes sogar zunimmt, und dass Mütter überdurchschnittlich gut Probleme lösen, mit Stress umgehen und bei bestimmten Gedächtnisaufgaben besser abschneiden. Deine Fähigkeit zum Multitasking wird sich mit Sicherheit sprunghaft steigern, wenn das Baby da ist!
Die hier gegebenen Hinweise sind allgemeine Hinweise. Jede Schwangerschaft kann individuell verlaufen, daher wende dich bei Fragen oder Bedenken bitte an deinen Frauenarzt.